Online-Veranstaltung
Was können wir glauben?
Surfen im Netz - zwischen Fakt und Fake
Online-Veranstaltung zum Safer Internet Day 2021
40 Prozent der 6- bis 7-Jährigen nutzen zumindest gelegentlich das Internet, ab 12 Jahren sind dann fast alle online (97 Prozent) - so das Ergebnis einer Studie der Bitkom. Das richtige Surfen im Internet will daher schon früh gelernt sein: Wie recherchiere ich? Welchen Quellen kann ich trauen? Wie entlarve ich Lügen? Und wie gehe ich mit gegensätzlichen Meinungen um?
Alles gar nicht so einfach - insbesondere für Kinder. Da verbreitet das eigene Musik-Idol bei YouTube plötzlich Verschwörungsvideos zu Corona, es gibt Kettenbriefe mit dubiosen Behauptungen via WhatsApp oder Meinungsmache auf Instagram.
Wie machen wir Erwachsenen – Eltern und Pädagog*innen - Kinder und Jugendliche fit für den Umgang mit Meinungsmache und Desinformation? Dies war die Kernfrage unserer Online-Veranstaltung „Was können wir glauben? Surfen im Netz – zwischen Fakt und Fake“. Eine Kooperation mit dem LI – Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg und den Bücherhallen Hamburg anlässlich des Safer Internet Day am 9. Februar 2021.
Den Anfang machte Prof. Dr. Christian Stöcker, Spiegel-Kolumnist und Professor für digitale Kommunikation an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg, mit einem Impulsvortrag. Er ging zunächst auf den Begriff „Fake News“ ein und grenzte ihn von anderen wie "Falschmeldungen" und "Desinformation" ab. Anschließend zeigte er auf, wie Fake News entstehen, wie schnell sie sich verbreiten und wie wir – insbesondere als Social-Media-Nutzer*innen – damit umgehen sollten. Empfehlung: Am besten gar nicht erst weiterleiten!
Im zweiten Teil der Veranstaltung standen den Teilnehmer*innen sechs inhaltlich ganz unterschiedlich ausgerichtete Workshops zur Auswahl: Vom sicheren Einstieg ins Internet mit dem Online-Ratgeber Internet-ABC, über das richtige Recherchieren mit der Kindersuchmaschine Blinde Kuh bis hin zu Projekten zur Bekämpfung von Meinungsmache im Netz wie #dubisthier. Allen gemein: Das Ziel, das Internet zu einem sichereren Ort für Kinder und Jugendliche zu machen.
Die Präsentationen, Projektbeschreibungen und weiterführenden Links finden Sie unten bei den einzelnen Workshops.
Workshops
Medienkompetenz ist nicht angeboren, Kinder müssen sie erst erlernen. Die Plattform „Internet-ABC“ vermittelt Grundschulkindern spielerisch die wichtigsten Kompetenzen für ein verantwortungsvolles Verhalten im Netz: vom richtigen Recherchieren, dem Entlarven von Falschmeldungen bis hin zum eigenen Aktivwerden in Chats. Auch Eltern und Lehrkräfte finden hier wichtige Tipps und Materialien zur Medienerziehung.
Gemeinsam erkunden wir die verschiedenen Angebote und diskutieren, ab wann Kinder eigene Erfahrungen mit dem Internet machen sollten und wie wir sie darauf vorbereiten können.
Nina Soppa, Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH)
Präsentation: Internet-ABC – Für den sicheren Einstieg ins Netz
Recherchieren lernen mit der Kinder-Suchmaschine „Blinde Kuh“
Auch Kinder wollen sich im Internet informieren – für ihre Hausaufgaben, über ihre Idole oder zum Weltgeschehen. Doch wo finden Kinder altersgerechte Informationen? Die „Blinde Kuh“ hilft weiter. Die Kindersuchmaschine verlinkt ausschließlich auf Seiten, die für Kinder geeignet sind. So können sie im „geschützten Raum“ ihre Recherchekompetenzen trainieren. Wir zeigen Ihnen, wie Internetseiten in den Index von Suchmaschinen kommen, welche Bedeutung das Ranking für Suchtreffer hat und wie Kinder lernen können, Inhalte und Quellen kritisch zu hinterfragen - damit sie nicht alles glauben, was im Internet steht.
Michaela Ludwig und Darja Martens, Blinde Kuh
Präsentation: „Das steht aber im Internet...“
Recherchieren lernen mit der Kinder-Suchmaschine „Blinde Kuh“
Wir sprechen gemeinsam über Erfahrungen mit Workshops zum Thema „Fake News“, altersgerechte Inhalte und Tools, die für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet sind, und geben Anreize für passende Themen. Dabei gehen wir unter anderem den Fragen nach: Welche Kriterien können helfen, „Fake News“ zu enttarnen? Welche verlässlichen Quellen bieten zum Beispiel die Bücherhallen Hamburg? Alle Tools sind frei zugänglich und können sowohl im Unterricht als auch im Alltag von Kindern und Jugendlichen zur Auseinandersetzung mit dem Thema „Fake News“ eingesetzt werden.
Kathrin Joswig und Thilo Lübker, Bücherhallen Hamburg
Präsentation: „What the … Fake News“ - Tools, Anreize und Erfahrungsbericht
Mit dem Planspiel „Die FakeHunter“ geht die Zentralbibliothek Hamburg neue Wege, um Jugendliche für Fake News zu sensibilisieren. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse lernen im Workshop, Falschinformationen zu erkennen. In Teams werden sie detektivisch tätig und überprüfen Online-Meldungen eines fiktiven Nachrichten-Portals mittels unterschiedlicher Tools und Quellen. Das Ziel: Fakt oder Fake aufzudecken.
Ferogh Imen und Thorsten Behrmann, Bücherhallen Hamburg
Projektbeschreibung zum Planspiel „FakeHunter“
Präsentation: Planspiel „Die FakeHunter“ – Jugendliche auf der Jagd nach Falschmeldungen
Neue Medien schaffen neue Möglichkeiten, neue Sprache und neue Vermittlungsformate. Rezo kennen fast alle, Bibi ist dauernd im TV, Julien Bam macht Werbung für Elektrokram. Aber wer kennt die Influencer, YouTuber, Main-Streamer wirklich? Wer weiß, wie sie die Sprech- und Denkstruktur der heutigen Generationen beeinflussen? Der Workshop zeigt Tools auf, die helfen können, zu verstehen, wohin sich die Wirklichkeit in den neuen Medien entwickelt: zum Abbild oder zur Maske. Ein Versuch Augenhöhe zu erzeugen: wissen, wer der Babo ist.
Georg E. Möller, Elternfortbildung Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung
Was in Online-Foren, auf Social-Media-Kanälen oder Videoplattformen gepostet wird, geht oftmals über die Grenzen des Sagbaren hinaus. Doch wie sollen wir Meinungsmache und Hass im Netz begegnen?
Mit dem Projekt #dubisthier wollen die Bücherhallen Hamburg und der Verein ichbinhier Menschen für das Thema Hatespeech sensibilisieren und Diskurskompetenz im Form aktiver Gegenrede vermitteln. Wir berichten über Projekterfahrungen, informieren über aktuelle Entwicklungen zum Thema Hatespeech und geben Tipps im Umgang mit Hass im Netz.
Chris Wagner, ichbinhier e.V. und Projektkoordinator*innen #dubisthier
Präsentation: #dubisthier – Mit Zivilcourage gegen Hass im Netz
18:30 bis 19:00 Uhr | Begrüßung durch die Kooperationspartner*innen |
Impulsvortrag |
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19:00 bis 19:45 Uhr | Workshops - Block 1 Themen 1 bis 6 |
19:45 bis 20:00 Uhr | Pause |
20:00 bis 20:45 Uhr | Workshops - Block 2 Themen 1 bis 6 |
20:45 Uhr | Veranstaltungsende |