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YouTube sperrt nach MA HSH-Hinweis zwei kriegsverherrlichende Video-Kanäle
Die MA HSH überprüfte nach einem Hinweis zwei YouTube-Kanäle und bewertete sie abschließend insgesamt als kriegsverherrlichend. Die Kanäle "Deutsche Wehrmacht" und „Deutsche Wehrmacht History“ enthielten rund 370 Videos, die bis auf wenige Ausnahmen aus NS-Propaganda-Filmmaterial aus der „Deutschen Wochenschau“ oder der „Frontschau“ vorführten. Die Videos zeigten Kriegshandlungen und Kriegsgeräte deutscher Kampfverbände. Sie waren mit NS-Propagandaliedern, Marschmusik, heroischer Musik oder Musikstücken von Neonazibands unterlegt. Viele Ausschnitte enthielten sogar die Originalkommentare, die das Geschehen ausschließlich positiv bewerteten. Die Videos präsentierten die Kriegshandlungen und das Soldatenleben einseitig aus der Perspektive der Nationalsozialisten: Die deutschen Soldaten wurden zu Helden, der Krieg zum großen Abenteuer stilisiert.
Die Videos sparten die Kriegsgräuel und –verbrechen, oder die negativen Folgen der deutschen Kriegshandlungen aus. Mit dieser einseitigen Perspektive verklärten, verharmlosten und verherrlichten die YouTube-Kanäle "Deutsche Wehrmacht" und „Deutsche Wehrmacht History“ die Kriegshandlungen und –verbrechen deutscher Kampfverbände während des Zweiten Weltkriegs. Eine kritische Reflexion des Propagandamaterials fand an keiner Stelle statt. Auch eine historische Einordnung der Inhalte wurde nicht vorgenommen.Die Kanäle verstießen damit gegen § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 7 JMStV. Viele der eingestellten Videos zeigten außerdem Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, beispielsweise Hakenkreuz, Hitlergruß oder SS-Runen. Damit verstießen sie gegen § 4 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 JMStV.
Angesichts der Gesamtausrichtung der YouTube-Kanäle war die Distanzierung des Anbieters von neonazistischen Aktivitäten oder rechtsradikalen Gruppen weder glaubwürdig noch ausreichend.